Presse-Erklärung zum tödlichen Unfall am 03.04.22 an einem Bahnübergang in Kriftel
Frankfurt am Main, 06. April 2022 PRO BAHN Regionalverband Großraum Frankfurt fordert von der DB mehr Sicherheit durch
Nachrüstung des Bahnüberganges Paul-Duden-Straße in Kriftel mit akustischen Warnsignalen
Der tödliche Unfall eines blinden Fußgängers, der mit seinem Blindenhund am Sonntagabend den mit Halbschranken gesicherten
Bahnübergang Paul-Duden-Straße in Kriftel überqueren wollte, hat gezeigt, wie berechtigt die seit 10 Jahren erhobene Forderung
der Gemeinde Kriftel nach mehr Sicherheit an diesem Bahnübergang ist. Für PRO BAHN Frankfurt ist es nicht nachvollziehbar,
weshalb es an diesem Übergang, der von einem Wohngebiet ins freie Feld führt und daher von vielen Menschen auf einem
Spaziergang oder einer Radtour genutzt wird, zusätzlich zu den Halbschranken und dem Rotlicht-Signal keine akustischen Signale
gibt. Solche sind an sich bei Halbschranken üblich und wegen des Zwei-Sinne-Prinzips sinnvoll, das eigentlich an allen
Bahnanlagen ebenso wie bei Fußgängerampeln im Straßenverkehr gelten sollte.
Stark sehbehinderte oder völlig erblindete Menschen verhalten sich nicht bewusst verkehrswidrig, wenn sie einen Bahnübergang
trotz geschlossener Halbschranken überqueren, sondern sie können die Gefahr durch den Bahnbetrieb nicht rechtzeitig erkennen,
wenn sie sich dem Übergang am linken Fahrbahnrand überqueren. Frau Dr. Grassel fordert, dass bei der kurzfristig von der Bahn
für Mai anberaumten „Neubewertung der Sicherheit des Bahnübergangs“ als Ergebnis, der Bau eines separaten Fußweges mit zwei
gesonderten Schranken auf beiden Seiten der Gleise herauskommen müsse; zudem sollte eine zusätzliche akustische Sicherung
installiert werden, auch wenn diese bei so manchem Zeitgenossen wegen Ruhestörung leider auf Widerstand stößt.
Der Bahnübergang mit Blickrichtung Innenstadt auf den zu verlängernden rechten Bürgersteig
Der Bahnübergang Paul-Duden-Straße auf der S2 in Kriftel am Taunus